Bärlauch (Allium ursinum), auch Wilder Knoblauch genannt, ist eines der beliebtesten Frühlingskräuter im Garten. Kein Wunder, denn der Bärlauch ist sehr leicht zu kultivieren und noch leichter kulinarisch zu Verarbeiten.
Der Bärlauch ist neben den Gärten auch in Wäldern in fast ganz Europa zu finden. Lt. Wikipedia ist der wilde Bärlauch in manchen Bundesländern (Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein) leider bereits als gefährdet eingestuft, daher sollte man den Bärlauch lieber nicht im Wald sammeln.
Ein anderer Grund, den Bärlauch nicht im Wald zu pflücken ist, dass er im Frühling sehr leicht mit Maiglöckchen verwechselt werden kann. Deshalb habe ich meinen Bärlauch im Garten an einem anderen Ende gepflanzt als die Maiglöckchen.
Will man jedoch im Wald nach Bärlauch suchen, sollte man sich unbedingt die folgenden Unterschiede merken:
Bärlauch
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Maiglöckchen
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Außerdem besteht Verwechslungsgefahr mit Herbstzeitlosen. Die Blätter der Herbstzeitlosen sind sehr ähnlich wie beim Bärlauch, aber sie riechen nicht nach Knoblauch und die grüne Samenkapsel wird von drei Blättern ohne Stängel umwickelt.
In beiden Fällen ist die Verwechslungsgefahr sehr groß, daher ist es besser den Bärlauch selber im Garten anzubauen oder auf dem Balkon im Topf. Sicher ist sicher.
Zudem ist Bärlauch ausgesprochen pflegeleicht zu kultivieren. Er vermehrt sich sehr schnell durch Selbstaussaat. Er mag einen schattigen bis halbschattigen Standort an dem nicht umgegraben wird, und er braucht keinen Dünger. Mein Bärlauch hat sich in einer Ecke sehr schön ausgebreitet. Ursprünglich hatte ich nur einen einzigen Topf gekauft und ausgepflanzt.
Er treibt im März aus, im April blüht er, danach zieht er die Blätter ein und ist nicht mehr sichtbar.
Kulinarisch ist Bärlauch eine sehr gute Alternative zum Knoblauch. Denn er riecht und schmeckt nach Knoblauch, hinterlässt aber keinen, für unsere Mitmenschen unangenehmen Mundgeruch. Er lässt sich durch Einfrieren, Einmachen oder Trocknen leicht konservieren.
Dafür kann die ganze Pflanze verwendet werden. Die ungeöffneten Knospen kann man in Öl einlegen, die Stängel im Essig einmachen und für Salate verwenden.
Die Blätter und Zwiebeln können sehr schön zu einem Bärlauchpesto oder Bärlauchbutter verarbeitet werden. Die Blüten dienen als Dekoration für Salate und andere Gerichte.
Hier einige Rezepte:
Spaghetti mit Bärlauchpesto (für 2 Portionen)
- 2 Handvoll Bärlauchblätter
- 50 g Pinienkerne
- 75 ml Olivenöl
- 200 g Spaghetti
- Pfeffer, Salz
- Parmesan gerieben
Pinienkerne in der Pfanne anrösten, abkühlen, danach mit einem Zerkleinerer zusammen mit den Bärlauchblättern und Öl mixen bis das Pesto eine schöne cremige Konsistenz hat. Salzen und pfeffern nach Geschmack. In der Zwischenzeit die Spaghetti bissfest kochen, abgießen, Pesto dazu geben und umrühren und servieren. Etwas Parmesan drüber streuen, fertig.
Bärlauchöl
- 3 Handvoll Bärlauchblätter oder/und 3-4 Bärlauchzwiebeln
- 0,5 Liter Olivenöl
- eventuell ein Paar Zweige Rosmarin oder Oregano
Die Blätter und Zwiebeln waschen und abtrocknen, kleinschneiden und in ein Glas geben. Für eine mediterrane Note, etwas Rosmarin oder Oregano dazugeben, mit Öl auffüllen. Für 2-4 Wochen kühl und dunkel stellen.
Bärlauchessig
- 3 Handvoll Bärlauchblätter und -blüten
- 0,5 Weissweinessig
Bärlauchblätter und Blüten waschen und trocknen. Bärlauch in einer Flasche verteilen und mit Essig auffüllen, bis alles bedeckt ist, gut verschließen. Für mindestens eine Woche dunkel und kühl stellen.