Auf Pflanzenflohmärkten und im Handel kannst du Jungpflanzen kaufen. © Melanie Öhlenbach / Kistengrün

Eigene Anzucht oder Pflanzen kaufen: Was lohnt sich?

von Melanie

Zu Beginn des neuen Gartenjahres stellt sich für viele Gartenfreund*innen wieder die Frage: Soll ich Jungpflanzen kaufen oder aus Samen selber ziehen? Für beides gibt es gute Argumente.

Keimblätter der Tomate

Tomaten lassen sich leicht aus Samen ziehen.
© Melanie Öhlenbach / Kistengrün

Das neue Jahr ist da und ich kann es kaum erwarten, wieder in der Erde zu wühlen, auszusäen und Pflanzen zu setzen!

Sicherlich: Draußen sind die Temperaturen dafür noch nicht ideal. Vielerorts ist der Boden gefroren, und Schnee und Frost kann es auch noch später im Frühjahr geben. Kälteempfindliche Gewächse wie Basilikum, Bohnen und Tomaten hätten da keine Chance.

Aufs Gärtnern müssen wir dennoch nicht verzichten. Denn viele Pflanzen lassen sich nun auf der Fensterbank oder im HOME GARDEN aus Samen vorziehen und können später als Jungpflanzen gesetzt werden. Der Vorteil: Die Pflanzen haben einen zeitlichen Vorsprung – und wir können früher ernten!

Doch lohnt sich der Aufwand, Pflanzen selber vorzuziehen? Was spricht dafür, Jungpflanzen zu kaufen? Ich habe mal ein paar Argumente gesammelt – für den Pflanzenkauf und eine eigene Anzucht.

Das spricht dafür, Jungpflanzen zu kaufen

Auf Pflanzenflohmärkten und im Handel kannst du Jungpflanzen kaufen. © Melanie Öhlenbach / Kistengrün

Jungpflanzen kannst du auf Pflanzenflohmärkten und im Handel kaufen.
© Melanie Öhlenbach / Kistengrün

  • Du sparst Platz. In meiner Wohnung gibt es eigentlich nur eine Fensterbank, die sich für die Anzucht eignet. Die Anzuchtschalen darauf so unterzubringen, dass alle Pflänzchen ausreichend Licht bekommen, ist immer wieder ein Problem.

  • Du sparst Arbeit. Aussäen, Gießen, Pikieren – damit sich die Keimlinge gut entwickeln, müssen wir sie hegen und pflegen. Gerade auf einer Fensterbank über der Heizung kann das Substrat schnell austrocknen. Und das mögen die Pflänzchen gar nicht, vor allem wenn sie frisch gekeimt sind.

  • Du kaufst genau die Pflanzen, die du brauchst – und zwar in der passenden Anzahl. Da ich ja nicht sicher sein kann, dass alle Samenkörner aufgehen, säe ich immer zu viel aus. Und muss dann überlegen, wo ich ein Dutzend Tomaten und Salat unterbringe – nach dem Pikieren auf der Fensterbank und später auf dem Balkon.

  • Viele Pflanzen sind schwer aus Samen zu ziehen. Bei manchen Pflanzen kann es Wochen dauern, bis die Samen keimen. Petersilie zum Beispiel gilt als extrem träge: Ihre Keimdauer kann bis zu vier Wochen betragen – wenn sie sich überhaupt blicken lässt.

Das spricht für Pflanzen aus eigener Anzucht

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Alternative zur Fensterbank: Im HOME GARDEN lassen sich Pflanzen vorziehen. Foto: Christine Schonschek

 

  • Vorfreude ist die schönste Freude. Ich tigere immer um die Anzuchtschalen herum, um ja nicht den Moment zu verpassen, wenn der Samen aufgeht! Und auch die weitere Entwicklung ist spannend zu beobachten.

  • Du weißt, was du hast – und wo es herkommt. Saatgut, Erde, Anzuchtschale: Du kannst entscheiden, wie die Jungpflanzen aufwachsen. Das gibt mir ein recht gutes Gefühl.

  • Du kannst ungewöhnliche Sorten ziehen. Im Handel hast du nicht immer die große Auswahl an Jungpflanzen. Alte oder seltene Sorten sind häufig nur als Saatgut zu bekommen – und das Porto für den Versand ist meist auch niedriger.

  • Die eigene Anzucht ist oft günstiger – zumindest wenn man die Kosten auf die Anzahl an potenziellen Pflanzen umrechnet.

  • Selbstgezogene Pflanzen, die du selbst nicht brauchst, kannst du verschenken und mit anderen Gärtner*innen tauschen. Das bedeutet nicht nur mehr Vielfalt in deinem Garten, sondern auch viele tolle Bekanntschaften!

  • Es macht einfach Spaß – und verkürzt die Wartezeit auf den Frühling!

Mein Fazit

Ich liebe es, Pflanzen aus Samen selber zu ziehen. Aber in der Wohnung ist Platz immer schnell ein Problem. Daher überlege ich jedes Jahr genau, was ich aussäe und was ich kaufe oder tausche. Grundsätzlich ziehe ich gern mehrere Tomatensorten vor, aber auch Zucchini, Salat und Basilikum.

Dennoch kaufe und tausche ich gern Jungpflanzen. Gerade bei Physalis, Lavendel, Petersilie, Salbei und Rosmarin habe ich nicht immer ein glückliches Händchen bei der Anzucht und der Vermehrung. Da bin ich für den grünen Daumen anderer sehr dankbar – und sie freuen sich (hoffentlich) über meine Pflanzen!

Melanie_Anzucht-oder-kaufen

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