Leise rieselt das Laub, laut und stinkend arbeiten viele Laubsauger und -bläser. Warum nur – frage ich mich – muss man diesem stillen Vorgang des Blätterfalls mit Krach schlagenden Geräten entgegen wirken? Das Laub an Ort und Stelle einfach liegen zu lassen geht aus verschieden Gründen nicht. Es muss also entfernt werden. Das geht aber auch leise oder zumindest leiser.
Wenn das herabgefallene Laub trocken ist, macht es richtig Spaß hindurch zu laufen. Das sanfte Rascheln ist Musik für die Ohren. Nicht aber, wenn dem Laub mit lauten und stinkenden Geräten zu Leibe gerückt wird. Klar ist, das Laub muss weg. Denn wenn es feucht wird, kann die Blätterschicht leider schnell glitschig und damit gefährlich werden. Das gilt vor allem auf Bürgersteigen, Hofeinfahrten und anderen befestigten Wegen. Aber auch auf dem Rasen sollte das Laub den Winter über nicht liegen bleiben. Denn dort würden dadurch Fäulnis-, Schimmelpilz- und Moosbildung gefördert. Es geht also nicht anders – das Laub muss weg! Oder besser gesagt gesammelt werden.
Laub: Saugen oder fegen?
Auch wenn sich mit einem Laubsauger & -bläser die Blätter leichter einsammeln lassen, sind sie dennoch nicht mein Fall. Denn laut lärmende Geräte habe ich noch nie gemocht. Ich gehöre also zur Fraktion derer, die lieber einen Laub- oder Fächerbesen in die Hand nehmen. Die Arbeit damit finde ich – weil sie zumindest auf dem Rasen so ruhig vonstatten geht – fast schon ein wenig meditativ. Okay, auf gepflasterten Wegen wäre dann doch der normale Kehrbesen besser, weil nicht so laut. Für den Fall dass ich doch eine Maschine bräuchte, dann könnte ich mich noch für eine manuell betriebene Handkehrmaschine begeistern. Die hat viele Vorzüge. Sie ist meist preisgünstig zu haben, arbeitet auch so leise wie ein Besen und braucht weder ein ellenlanges Kabel noch ein Akku. Letzteres könnte ja auch grade leer sein, wenn ich Laub kehren möchte.
Recycling ist Trumpf
Das eingesammelte Laub ist viel zu schade, um es wegzuwerfen. Es enthält zwar nicht sehr viele Nährstoffe. Trotzdem kann Herbstlaub vielseitig verwendet werden, zum Beispiel zum Abdecken von Beeten, Staudenrabatten sowie zur Isolierung von Pflanzkübeln oder als Mulchmaterial unter Hecken.
Im Naturnahen Garten sind Laubhaufen fast schon ein Muss – als Winterquartier für Igel und andere Klein- und Kleinstlebewesen. Das heißt, in einem nützlingsfreundlichen Garten haben Laubsauger an sich nichts verloren. Aber auch die Methode mit einem hoch eingestellten Rasenmäher das Laub von der Wiese zu sammeln ist im Naturgarten tabu. Denn wenn sich in der Laubschicht Kröten, Igel oder andere Tiere befinden, würden sie im Mäher regelrecht zerhäckselt.
Motorkraft geht auch leise
Wer dennoch unbedingt mit Motor- statt Muskelkraft Herbstlaub auf dem Grundstück, Gehweg oder Rasen sammeln möchte, sollte dann eher einen Laubbläser benutzen. Einen besonders leisen versteht sich. Doch was heißt jetzt in dem Zusammenhang leise? Das bekannte deutsche Umweltzeichen „Blauer Engel“ sucht man auf den Laubbläsern leider vergeblich. Zwar werden Gartengeräte mit Elektromotor (Netz- oder Akkubetrieb) durchaus für ihren lärmarmen Betrieb damit gekennzeichnet. Doch Laubbläser nicht, denn sie sind echte Dreckschleudern. Damit wird nämlich nicht nur das Laub, sondern auch Feinstaub, Pilzsporen sowie Keime aus Hundekot aufgewirbelt. Wen das jetzt nicht abschreckt, aber dennoch eine möglichst leise Motorunterstützung sucht, der bekommt Hilfe durch das englische Quiet Mark Siegel. Geräte, die dieses Siegel tragen, gehören zu den leisesten und zugleich leistungsstärksten auf dem Markt. Auf deutschen Produktverpackungen wird man dieses Siegel aber leider vergeblich suchen. Wer mag kann auf der Website unter Quiet Garden prüfen, welche Gartengeräte – nicht nur Laubbläser – besonders leise arbeiten.
Mein Favorit fürs Laub sammeln ist und bleibt aber immer noch der gute alte Fächerbesen. Auf Asphalt macht der zwar auch ein wenig Krach, aber ein bisschen Spaß muss sein, oder? Zudem hoffe ich mal, dass allmählich die Straßenreiniger mehr „Zeit für Stille“ bekommen und sukzessive mit leisen nicht mehr stinkenden Akku-Laubsaugern ausgestattet werden. Ihrer und unser aller Gesundheit zuliebe.
3 Kommentare
Wäre toll hier eine Anleitung zu finden, wie man Blätter richtig kompostiert damit dann zu Muttererde werden.
Liebe Ina,
eine Anleitung zum Laub kompostieren wäre ein Beitrag für sich, weil es da sehr auf die jeweilige Baumart und dessen Gesundheit ankommt. Einige wichtige Informationen dazu findest Du zum Beispiel hier
http://www.gartenakademie.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/59cc5a1fc9c7e89ec1256fa50045969a/e51f0d0d55bfe331c1257230003e79ba?OpenDocument
Viele Grüße,
Christine
Den Tipp zur Kehrmaschine würde ich an die Gemeinde weiterleiten. Solch eine könnte ja nicht nur unsere Aderstraßen, sondern auch die Gassen vom Laub und Straßenstaub frei machen. Die Saison hat ja begonnen. Die Blüten sind schon herabgefallen. Danke für die Anregung!