Herbstrübchen sind ein tolles Gemüse für den eigenen Garten – und auch für den Balkon. Sie wachsen schnell und lassen sich ganz einfach anbauen. Das Geniale: Ihre Saison ist nicht nur auf die zweite Jahreshälfte begrenzt.
Kennst du Herbstrübchen?
Mir waren sie bis vor ein paar Monaten noch ganz unbekannt – und das obwohl in meiner Kindheit alles irgendwie eine Rübe war: Möhren hießen bei uns Gelbe Rüben. Rote Bete waren Rote Rüben. Und Meerrettich war… äh, Meerrettich.
Aber Herbstrübchen sind mir bislang nie untergekommen, weder als Name noch als Gemüse oder Konserve im Supermarkt.
Und das ist wohl auch nicht verwunderlich: Herbstrübchen gelten zwar als eine alte Gemüsesorte, waren aber offensichtlich eine Zeitlang nahezu vergessen. Inzwischen erleben sie ein kleines Comeback in den Gärten – und auf dem Balkon.
Denn sie lassen sich auch problemlos in Gefäßen ziehen. Ich habe es in diesem Jahr selbst ausprobiert und bin begeistert!
Herbstrübchen in unterschiedlichen Sorten und Farben
In meinen BalkonGarten zog in diesem Jahr eine zweifarbige Rübe ein: In einer Kiste und einem Balkonkasten habe ich die Sorte ‚Blanc globe a collet violet‘ gesät, eine weiße Runde mit einem pink-violetten Kragen. Die Zweifarbigkeit bezieht sich leider nur auf die Schale. Das Innere der Rübe ist komplett weiß.
Herbstrübchen gibt es aber auch noch in anderen Farben: Die Sorte ‚Golden Ball‘ ist gelb-orange, die ‚Navet Noir D’Hiver Long Sucre‘ ist ein schwarzes Rübchen. Und auch in der Form gibt es Unterschiede. So sind die ‚Ulmer Ochsenhörner‘ nicht rund, sondern lang und leicht gebogen.
Warum du Herbstrübchen auch im Frühjahr aussäen kannst
Meine Herbstrübchen konnte ich im Juli und im August aussäen – und auch im März und April.
Das mag auf den ersten Blick ein wenig verwundern, schließlich sollen die Herbstrübchen ja im Herbst geerntet werden. Doch viele Sorten kann man auch im Frühjahr aussäen und im Mai ernten: als Mairübchen!
Grundsätzlich sollten die Samenkörner etwa ein bis zwei Zentimeter tief in der Erde liegen. Damit sich die Rübchen gut entwickeln, ist es ratsam mindestens fünf, besser noch zehn Zentimeter Abstand zwischen den Pflanzen zu lassen.
So kannst du Herbstrübchen ernten und verwenden
Mai- und Herbstrübchen wachsen recht schnell: Nach acht Wochen kannst du sie bereits ernten. Die Rübe sollte einen Durchmesser von maximal zehn Zentimetern haben, sonst ist sie nicht mehr so zart. Ich habe sie vorsichtig aus der Erde gezogen, wenn sie etwa faustgroß war und sichtbar nicht mehr weiter wachsen wollte.
Herbstrübchen sehen nicht nur ein wenig aus wie Radieschen. Sie schmecken auch ähnlich, nur etwas süßlicher. Und sie können recht scharf sein, vor allem an der Schale. Insgesamt liegt das Aroma also irgendwo zwischen Radieschen, Rettich und Kohlrabi.
Ich habe sie immer geschält und dann roh gegessen, aber man soll sie auch garen und zum Beispiel als Püree zubereiten können. Und auch die Blätter sollen essbar sein, roh im Salat oder wie Spinat zubereitet.
Das werde ich im kommenden Jahr auch mal ausprobieren!
In diesem Sinne: #machwasdraus!