Im April geht es mit dem Gärtnern richtig los. Es reichen zwei, drei warme Tage damit die Natur explodiert. In meinem Garten haben die Primeln gerade eine Woche gebraucht, jetzt stehen sie alle voll in Blüte.
Jetzt wird gesät, gehackt, umgegraben. Schön, wenn es dabei warm und einigermaßen trocken ist, dann macht die Gartenarbeit richtig Spaß. Es gibt jetzt sehr viel zu tun. Leider ist das Wetter im April noch sehr unberechenbar, man kann die Zeit nicht immer so nutzen, wie man es gerne hätte. Gibt es doch noch einen schönen Tag, so versucht der Gärtner möglichst viel zu schaffen. Morgen könnte es möglicherweise doch wieder regnen!
Ja, das Wetter kann uns einen Strich durch die Rechnung machen und alles, was wir begonnen haben, kaputt machen. Es reicht eine einzige kalte Nacht. Dauerregen kann auch übel werden, bei uns im Norden kommt es oft vor. Dagegen können wir nicht wirklich viel machen, aber gegen Kälte kann man sich wehren. Damit die jungen Pflänzchen keinen Frostschaden bekommen reicht schon eine leichte Abdeckung. Besonders geeignet ist ein Gartenvlies. Es schützt vor der Kälte, lässt den Boden schneller warm werden und wir können früher Ernten.
Ein Gartenvlies ist auch sehr wirksam gegen Vogelfraß. Ich habe vor wenigen Tagen Erbsen gesät und mit Vlies bedeckt damit ich sie auch ernten kann. Ungeschützt werden sie zu Vogelfutter sobald die Erbsenkörner anfangen zu keimen. Die sollen besonders lecker schmecken!
Allein dadurch wird die zukünftige Ernte mindestens halbiert. Die restlichen Erbsen treiben aus, und darauf wartet dann schon ein Kaninchen oder ein Reh (Erbsengrün ist doch eine Delikatesse!). In Nullkommanix sind die Erbsen alle, und der Gärtner wartet und wartet… und denkt: „Ich habe doch hier Erbsen gesteckt, wo sind sie alle?“. Ein Stück Gartenvlies ist da schon sehr hilfreich. Mit Steckzwiebeln läuft es genauso. Kaum ist etwas Grünes zu sehen, hat es schon einer entdeckt ;-).
Leider sammeln sich unter dem Vlies auch die Nacktschnecken. Dort ist es warm und feucht, und es gibt frisches Grün. Hier hilft nur Schneckenkorn.
Ich habe zwei Hochbeete. Dort ist die Erde viel leichter als auf dem Acker, somit sind die Würmer auch leichter zu finden. An einem Tag etwas gepflanzt, ist es am nächsten Tag alles durchwühlt. Meistens sind es die Amseln. Dagegen hilft ein Vlies auch sehr gut. Ich nehme allerdings Gitter. Man kann natürlich auch ein Netz nehmen, das muss man aber gut befestigen.
Zum Schutz von Solitärpflanzen eignen sich sehr gut Pflanzenschutz-Hauben, die vor Frost, Schädlingen und Unwetter schützen. Es gibt sie in verschiedenen Größen. Bei warmem, sonnigen Wetter sollte sie tagsüber für paar Stunden entfernt werden damit die Pflanzen „durchgelüftet“ werden, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.
Viele Hobbygärtner sind glückliche Besitzer eines Gewächshauses. Damit kann man bereits Ende Februar, anfangs März mit dem Gärtnern beginnen, vorausgesetz,t es gibt ausreichend sonnige Tage.
Im April wird die Sonne richtig heiß. Es reichen wenige sonnige Minuten (!), dass die Temperaturen im Gewächshaus sehr schnell steigen. Das ist gut für die Pflanzen. Viel Licht und warme Temperaturen lassen sie schnell wachsen. Mit steigenden Temperaturen, steigt auch die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus, die wiederum Pilzkrankheiten begünstigt. Dagegen hilft nur Lüften. Man darf auch nicht zu viel gießen, denn es sterben viel mehr Pflanzen an zu viel, als an zu wenig Wasser.
Wer Kohl oder Brokkoli angebaut hat, der weiß, dass früher oder später der Kohlweißling kommt. Hier hilf nichts außer ein Netz. Ich habe in den vorherigen Jahren meine Kohlgewächse immer in einem Folientunnel gepflanzt. Anstatt Folie, habe ich ein Netz genommen. Sollte der Kohl direkt vor Ort gesät werden, so kann man das Netz direkt auf dem Boden legen. Es ist im Grunde genommen die einzige Maßnahme, die hilft, wenn man nicht spritzen will.
Im Frühling fallen sehr viele Pflanzen den Nacktschnecken zu Opfer. Die Schnecken sind jetzt noch sehr klein, aber schon sehr gefräßig und haben keine Mühe sich zu verstecken. Besonders nicht, wenn es so viel regnet, wie bei uns in den letzten Wochen. Sie schaffen es, über Nacht ein ganzes Beet abzufressen!
Ich habe auch keinen guten Rat, was man dagegen tun könnte. Ich habe so gut wie alles ausprobiert. Nichts hat geholfen, sie sind immer noch da. Aber damit sie nicht alles wegfressen und etwas Gemüse für mich übrig bleibt, habe ich meine eigene Methode entwickelt: ich habe in meinen Garten mehrere Schneckenverstecke ausgelegt. Es sind alte Bretter, die ich in allen Ecken meines Gartens liegen habe. Später im Sommer kann man auch Rhabarber-Blätter nehmen. Jeden Tag, manchmal sogar mehrmals am Tag, gehe ich auf die Suche nach Nacktschnecken. Aus einer Schnecke werden dann zwei gemacht. Es ist leider nicht besonders effektiv, aber ich möchte nicht zu viel Schneckenkorn ausbringen. Nur an den Stellen, wo keine anderen Tiere davon fressen würden.