Seit ein paar Jahren schon, habe ich mit dem Gedanken gespielt Bienen in meinen Garten zu holen. Und in diesem Sommer war es soweit! Ich habe jetzt mein eigenes Bienenvolk. Und um sie gut versorgen zu können, lerne ich bei einer erfahrenen Imkerin. Ich bin jetzt sozusagen eine Azu-Biene 😉
Ich bekomme einmal die Woche praktischen Unterricht. Es ist sehr wichtig, denn als Jung-Imker braucht man jemanden, der die aufkommenden Fragen beantwortet, in einer Notsituation Hilfe leistet oder mit einem einkaufen geht.
Gerade beim Einkauf von Imkerbedarf ist es sehr wichtig, dass man Hilfe bekommt. Denn es gibt sehr viele Betriebsweisen, verschiedene Beuten in verschiedenen Größen. Dasselbe gilt für Zubehör. Ich habe mich für die in Schleswig-Holstein gängige Segeberger Beute entschieden. Eine Beute ist die Behausung für Bienen. Die Segeberger Beute ist aus festem Schaumstoff gebaut, besteht aus mehreren „Etagen“ und kann erweitert werden.
Für den Anfang benötigt man als Startkapital für 2 Völker ca. 500-600 €, einen guten Platz und einen Imker-Paten. Ein guter Platz muss nicht zwangsläufig ein Garten sein. Es gibt Menschen, die ihre Bienen auf dem Balkon oder einem Dach halten. Wichtig: Bienen brauchen Wasser zum Trinken! Und da die Bienen auch was essen müssen, brauchen sie geeignete Futterquellen. Dazu gehören u.a. Apfelbäume, Brombeeren, Himbeeren, Phazelia, Steinklee (Melilotus officinalis), Schwarzdorn (Schlehe), Thymian, Oregano, Weiden, Raps, Linden u.v.m.
Später werden noch andere Sachen gebraucht, wie z.B. Honigschleuder, Gläser usw. Das aber erst im 2. Jahr als Imker.
Zu Anfang wusste ich gar nicht wo ich anfangen soll. Glücklicherweise haben wir in Kiel einen Imkerverein. Das war meine erste Adresse. Dort habe ich meine Imker-Patin kennen gelernt und gleich mit einem Wisch ein paar andere Jung-Imker. So bin ich nicht die einzige, die doofe Fragen stellt 😉 – die sich früher oder später als gar nicht so doof raustellen!
Jetzt sind die ersten Wochen um und ich habe die ersten Erfahrungen als Imkerin gesammelt.
Das wichtigste ist, die Biene ist ein Freund und auch als solche zu behandeln. Sie sticht nicht aus Spaß, sie sind friedlich und extrem faszinierend. Ich könnte sie stundenlang beobachten.
In regelmäßigen Abständen muss man auch in das Innere der Beute schauen. Es ist wichtig, dass man weiß in welchem Zustand sich die Bienen befinden. Als ich das zum allerersten Mal gemacht habe, ganz alleine, ohne Hilfe und mit nur zwei Händen war es für mich sehr stressig. Ich hatte Angst etwas falsch zu machen.
Da es in Deutschland große klimatische Unterschiede gibt, gibt es auch keine allgemein gültige Arbeitsweise. Daher ist es sehr wichtig möglichst viel von anderen Imkern aus der Umgebung zu lernen und nicht von Imkern aus einer ganz anderen Region.
Mittlerweile habe ich auch meine erste Krisensituation erfolgreich hinter mich gebracht. Ich hoffe, ich habe daraus gelernt. Ich bin gerade dabei etwas über die Entwicklung und Lebensweise der Bienen zu lesen. Das Handwerkliche muss man einfach lernen.
- Man sollte während der Arbeit mit den Bienen immer Ruhe bewahren, nicht hektisch werden.
- Die Arbeiten, die gemacht werden müssen, gut vorbereiten.
- Und das wichtigste: sich Zeit lassen, dann kann man die Arbeit auch genießen.
Es ist etwas Schönes das Bienenleben aus der Nähe beobachten zu dürfen.
Ich hoffe, dass meine Bienen gut den Winter überstehen und im nächsten Jahr habe ich dann auch wieder Kirschen zum Pflücken 😉 Und als Extra-Bonus meinen eigenen Honig.
Liebe Leser, Gärtnern macht glücklich, Imkern und Gärtnern noch mehr!
2 Kommentare
Wie schön! Eine Freundin von mir lebt auch mit einem Imker zusammen und ich habe in meinem Leben noch nie besseren Honig gegessen! Ein wirklich spannender Beitrag. Ich wünsche dir in Zukunft noch viel Erfolg 🙂 Liebe Grüße, Kathreen von „Mach mal“
Liebe Kathreen,
vielen Dank!
Ich hoffe, dass ich meine Bienen gesund über den Winter bringe und dann im nächsten Jahr gibt es auch bei mir Honig, so fleißig wie sie jetzt durch die Gärten fleigen 🙂
LIebe Grüße,
Gosia