In der feinen Küche ist der Hallimasch ein geschätzter Speisepilz, da er nur nach entsprechender Zubereitung genießbar und schmackhaft wird. Im Garten hingegen ist er ein gefürchteter Feind, der in kurzer Zeit für einen wahren Kahlschlag sorgen kann.
Es beginnt im Frühjahr…
Der Schaden beginnt im späten Frühjahr, wenn während der Wachstumsphase einzelne Äste grundlos absterben. Übeltäter ist der holzzerstörende Hallimasch. Er kann nahezu alle Obst-, Laub- und Nadelgehölze befallen und kommt in fast allen Böden vor. Erste Anzeichen sind ein übermäßiges Harzen im unteren Stammbereich sowie eine rötlich braune Verfärbung der Triebspitzen bei Koniferen. Im Folgejahr bleibt der Frühjahrstrieb meistens stecken oder erscheint gar nicht, Laub und Nadeln trocknen ein und fallen ab.
Der Pilz verbreitet sich durch Stumpenreste gefällter Bäume bzw. Holz- und Wurzelreste im Boden. Eine parasitäre Infektion findet dann statt, wenn Gehölze durch Stressfaktoren geschwächt werden. Dazu zählen zu dichter Stand, Wasser- und Nährstoffmangel, Überalterung, ungünstiger Standort sowie Frost- und Hitzeschäden.
Stressfaktoren öffnen Tür und Hof
Über die Wurzel des Baumes dringt der Hallimasch ein und wächst dann stammaufwärts zwischen Rinde und Kambium aus. Hat er die Rinde am Stammgrund in seinem vollen Umfang erfasst, stirbt der Baum ab. Das Myzel des Pilzes umschließt dann den gesamten Stammfuß wie eine Schlinge und unterbindet jeglichen Nährstoff- und Wassertransport in die Krone des Gehölzes. In vielen Fällen kann man den Hallimasch durch seine Weißfäule nachweisen, indem man die Rinde am Stammbereich vorsichtig entfernt. Darunter hat der Hallimasch ein weißliches Geflecht gebildet, welches muffig nach Pilz riecht.
Infizierte Gehölze sollten gerodet werden, da eine direkte Bekämpfung nicht möglich ist. Die Gehölze müssen dann mit dem Wurzelwerk entfernt werden, damit die Gehölzreste nicht zur Neuinfektion dienen. Tritt der Hallimasch im Garten auf, sollten alle bereits beschriebenen Stressfaktoren kontrolliert werden und die restlichen Gehölzbestände optimal gepflegt und standortgerecht gepflanzt werden.
Mit Bakterien in die Offensive gehen
Möchten man neu pflanzen, so sollten schnellwüchsige Gehölze ausgewählt werden, da diese weniger anfällig sind. Weiterhin kann der gesamte Gehölzbestand mit dem Bacillus amyloliquefaciens FZB 24 wie auch FZB 42 behandelt werden. Diese Bakterien sorgen für ein stärkeres Wurzelwachstum der bestehenden Gehölze wie der Neupflanzungen und sorgen für eine bessere Nährstoffversorgung. Dadurch sinkt die Anfälligkeit einer Infektion durch den Hallimasch.