Romberg, Foto: pixabay

Rasensaaten – Ist Rasen gleich Rasen?

von Jens

An das Thema Rasen geht jeder Kleingärtner und Hausbesitzer mit einer respektablen Rasenfläche etwas anders um. Dem Einem reicht eine grüne Fläche auf der verschiedene Gräser, aber auch Gänseblümchen, Klee und weitere Wildkräuter ihren Platz haben dürfen. Der Andere hingegen legt wert auf einen dichten grünen Rasen, einen sogenannten Teppich frei von „Unkräutern“, Moos und anderen Störenfrieden. Doch Beiden stößt eines auf, die Preise für Rasensaaten, wenn man vor dem Verkaufregal des Gartenfachmarktes seines Vertrauens steht.

Kauft man Qualität mit dem höheren Preis?

Die Bandbreite reicht von den verhältnismäßig preiswerten Rasensamen im einfachen Plastikbeutel bis hin zu hochpreisigen Saaten in vergoldeten Kartonagen, die mit allerlei Superlativen werben. Die Frage, ob diese teuren Rasensaaten wirklich besser sind, lässt sich mit einem eindeutigen „Ja“ beantworten. Die Frage ist jedoch, braucht man diese Hightech-Saaten?
Der Preis der Rasensaaten steigt mit der jeweiligen Rassensaatgutmischung. Was in jeder Packung enthalten ist steht zumeist auf der Bodenseite einer Verpackung. Sie gibt Aufschluss über die jeweiligen Grasarten, die in einer Mischung enthalten sind sowie auch über ihren prozentualen Anteil darin. Welche Rasensamenmischung für einen selber richtig ist, hängt erstens von den Standortfaktoren ab, Bodenbeschaffenheit und Lichtverhältnisse sowie von der Nutzungsform – Zierrasen oder Spielrasen.

Gänseblümchenwiese oder doch lieber grünen Rasen?

Gänseblümchenwiese oder doch lieber grünen Rasen?

Jede Grasart kann etwas Bestimmtes und liebt genau definierte Umweltfaktoren. Falls Sie mal vergleichen wollen, so werden Sie feststellen, dass in Schattenmischung  vielmehr Festuca rubra (Rotschwingel) enthalten ist, als in Spiel- oder Ziermischungen. Der Rotschwingel liebt die sonnenabgewandten Bereiche und kann sich dort mit etwas Pflege ausreichend ausbreiten. Leider ist die Trittfestigkeit nicht ausreichend ausgeprägt, so dass man durch häufiges Spielen, diese Grasart schnell vertritt. In Spiel- und Sportrasenmischungen dominiert die Lolium perenne, das deutsche Weidelgras, ein echter Klassiker, der die volle Wucht der Sonnenbestrahlung liebt. Viele Zuchtformen jedoch bilden Horste aus, die sprichwörtlichen Rasenbüschel, und haben somit häufig nicht die Fähigkeit eine zusammenhängende grüne Fläche zu bilden. Vielmehr macht sich nach einigen Jahren ein Wiesencharakter breit.

 

Rasen will gepflegt sein

Rasen will gepflegt sein

Genau dort setzt der steigende Preis ein. Neben hochwertigen Grasarten wie die Poa supina oder die Poa pratensis,  haben die Saatguthersteller inzwischen Zuchtformen entwickelt, die dem Rotschwingel mehr Trittfestigkeit verleiht und der Lolium perenne die Fähigkeit der Ausläuferbildung. Diese hochwertigen Sorten wie auch die hochwertigen weiteren Gräser haben alle die Eigenschaft nicht nur Samen zur Vermehrung zu bilden, sondern auch Wurzelausläufer. Dadurch erobern diese Gräser langsam eine gesamte Rasenfläche und können einen echten grünen Teppich bilden. Darüber hinaus hat auch die Saatgutreinheit einen großen Einfluss auf den Preis. Preiswertere Mischung sind häufig nicht lizenziert und haben viele Verunreinigungen an Wildkräutern, Klee usw. Die höherpreisigen Mischungen sind entweder durch das RSM-Logo (Regelsaatgutmischung) oder Premium-Stempeln signiert (Majestic-Saatgut).

Die wenigsten Hersteller von Rasensamen haben eigene Produktionsstätten, sprich Felder auf denen die einzelnen Rasenarten wachsen und geerntet werden. Vielmehr wird auf riesigen Samenbörsen, das Saatgut eingekauft. Dort entscheiden sich dann auch die Hersteller der Rasensamenmischungen auch, welche Qualität sie einkaufen. Es ist somit in der Summe aller kleinen Einzelheiten einer Saatgutmischung durchaus verständlich, dass die Qualität des Rasensaatgutes mit dem Preis steigt. Man kann nun selber entscheiden, ob man diese hohe Qualität auch möchte.

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1 Kommentar

Frank 27.09.2016 - 13:46

Ich schaffe mir gerade zum ersten Mal in meinem Leben (und das mit ende dreißig ^^) einen richtigen Rasen an und bin total geplättet auf was man alles achten muss bzw. kann wenn man will.
Hätte nie gedacht, das das so eine Wissenschaft für sich ist. Vielen Dank schon mal für die Infos. Das mit dem Schattenrasen fand ich sehr interessant weil mein Garten doch eher in Südlage zum Haus ist und daher nicht so viel Sonne abbekommt.
Übrigens habe ich gerade gesehen, dass es mittlerweile sogar speziellen Rasen für diese neuen Mähroboter gibt… Ich bin begeistert 😉 (Quelle Rasensamen-Kaufen)

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