Kokos Quelltabletten eignen sich sehr gut als Anzucht Substrat, Foto: Romberg

Anzucht Wunschliste für Weihnachten

von Gosia

Ja, ich weiß, kein Mensch beginnt im Dezember mit der Anzucht ;-). Aber, es ist gerade noch rechtzeitig, um sich etwas vom Weihnachtsmann zu wünschen! Um erfolgreich zu Gärtnern, benötigt man das Eine oder Andere.

Kleine Helferlein für die Anzucht

Mit diesen Anzucht Basics bist du gut ausgerüstet, um zeitig im neuen Jahr mit den ersten Aussaaten zu starten:

  • Anzuchtschalen mit und ohne Deckel
  • Anzuchterde
  • Quelltabletten
  • Anzuchttöpfe
  • Belichtung
  • Saat

Sehr hilfreich, aber nicht unbedingt notwendig

  • Heizmatte
  • Gießbrause

Ideal: Ein helles Plätzchen auf der Fensterbank. Bevorzugt auf der Südseite!

Anzucht Substrat – weniger ist mehr!

Sehr wichtig ist gute Anzuchterde, die muss unbedingt nährstoffarm sein.  Alle Pflanzen, die sehr feine Saatkörner haben, werden direkt in die Schalen mit Erde gesät. Für größere Samen eignen sich torffreie Kokos-Quelltabletten.

Kokos-Quelltabletten eignen sich sehr gut als Anzucht Substrat, Foto: Romberg

Kokos-Quelltabletten eignen sich sehr gut als Anzucht Substrat, Foto: Romberg

Es werde Licht… und warm

Noch wichtiger als geeignete Erde ist das Licht, denn die beste Erde bringt nichts, wenn es zu dunkel ist! Im Februar sind die Tage noch sehr kurz und die Lichtmenge, selbst auf einem Südfenster, reicht nicht. Hier hilft eine Pflanzenlampe. Die gibt es im Handel in verschiedenen Ausführungen, von kleinen Mini-Gewächshäusern mit  Beleuchtung, bis hin zu großen lichtstarken LED-Lampen. Und wer seine Sämlinge besonders verwöhnen will, kann ihnen eine Pflanzenheizung spendieren. Es gibt spezielle elektrische  Heizmatten, die unter die Schale gelegt werden und für warme Füße bei den Wurzeln sorgen.

Passen gut zusammen: Mit der Kombi aus Pflanzenheizung und Pflanzenlampe lassen sich auch während der dunklen Jahreszeit Tomaten und Chilis vorziehen, Foto: Romberg

Passen gut zusammen: Mit der Kombi aus Pflanzenheizung und Pflanzenlampe lassen sich auch während der dunklen Jahreszeit Tomaten und Chilis vorziehen, Foto: Romberg

Anzucht – Schritt für Schritt Anleitung

Bei der Aussaat ist einiges zu beachten:

  • Hartschalige Samen, z.B. Kapuzinerkresse oder Lupinen, sollen vor der Aussaat ein paar Stunden eingeweicht werden.
  • Für große und mittlere Samen eignen sich die Quelltabletten am besten.

Dafür werden die Tabletten in Schalen gelegt und mit Wasser übergossen, wenn sie vollständig aufgequollen sind, werden Samen reingelegt und mit etwas Erde bedeckt

  • Feines Saatgut wie Tagetes oder Paprika wird direkt in die Anzuchtschale gesät. Hierbei nicht zu tief säen, denn für die meisten Pflanzen beträgt die empfohlene Bedeckung   1 – 1,5 Mal die Größe der Samen.
  • Nach der Aussaat wird gegossen, am besten mit der Gießbrause damit die Samen nicht ausgeschwemmt werden.
  • Gleichmäßige Wärme ist von Vorteil, die Saat geht schneller auf und die Sämlinge sind kräftiger. Temperaturen von 20 bis 25 Grad sind vom Vorteil, außer bei Kaltkeimern.
  • Anzuchtschalen mit Deckel müssen unbedingt gelüftet werden, auch wenn die Deckel Belüftungslöcher haben, damit sich keine Pilzkrankheiten verbreiten können.

Nach der erfolgreichen Aussaat übt sich der Gärtner in Geduld ;-). Aber schon nach wenigen Tagen zeigen sich meist die ersten Pflänzchen. Yes!

 

Paprika sollte früh im Jahr angezogen werden. Unverzichtbar: Eine Pflanzenlampe! Foto: Malgorzata A. Ackermann

Paprika sollte früh im Jahr angezogen werden. Unverzichtbar: Eine Pflanzenlampe! Foto: Malgorzata A. Ackermann

Wenn zu dicht gesät wurde, was mir immer wieder passiert, müssen die Sämlinge ausgedünnt werden.  Ist auch logisch, denn wenig Platz bedeutet kleinere Pflanzen. Nach dem das zweite Paar Blätter zu sehen ist, wird pikiert.
Pikieren bedeutet umpflanzen, dabei werden  die Wurzeln etwas eingekürzt, damit sie sich besser verzweigen. Die stärksten Pflanzen werden in größere Töpfe umgepflanzt. Nachdem die Pflanzen ca. 10 cm erreicht haben,  können sie ihre erste Düngegabe bekommen, aber bitte nicht übertreiben. Ein wenig Dünger reicht für den Anfang.

Manche Pflanzen müssen mehrmals umgepflanzt werden, z.B. Tomaten. Sie wachsen sehr schnell. Tomaten werden bei jedem umtopfen immer etwas tiefer gesetzt.

No gos – typische Anzuchtfehler

  • Zu viel Gießen -> Pilzkrankheiten
  • Zu wenig Gießen -> Trockenschaden
  • Zugluft oder zu kalt -> Pflanzen entwickeln sich nicht
  • Zu dunkel -> Keimlinge entwickeln sich nicht weiter
  • Sämlinge nicht ausgedünnt -> viele schwache Pflanzen mit schwach ausgebildeten Wurzeln
  • Zu früh düngen -> schwache Pflanzen, anfällig gegen Krankheiten

Im Grunde genommen ist die eigene Anzucht gar nicht so schwer. Auch wenn man anfangs einige Investitionen machen muss, lohnt es sich. Für den Preis einer Paprika- oder Tomatenpflanze bekommen wir das Mehrfache. Noch besser ist das Verhältnis bei Blumen. Die Anzuchtschalen, Minigewächshäuser oder Lampen werden mehrere Jahre benutzt. Nachkaufen muss man nur noch Erde, Quelltabletten und natürlich Samen.

Also, liebe Hobbygärtner, schreibt noch schnell eure Wunschlisten. Und dann, im Neujahr könnt ihr loslegen! Ich kann es jedenfalls nicht mehr erwarten. Es gibt doch kein besseres Gemüse als das, das aus der eigenen Ernte stammt!

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