Im Frühsommer ist die ideale Zeit, Kräuter zu ernten und sich einen Vorrat für die kargen Monate anzulegen. Wir zeigen dir, worauf du beim Konservieren achten solltest.
Minze, Zitronenmelisse, Rosmarin, Salbei, Oregano und Thymian: Im Frühsommer stehen die Kräuter im Garten, auf der Terrasse und auf dem Balkon in voller Kraft.
Beim Anblick der üppig gewachsenen und herrlich grünenden Pflanzen ist meist der Gedanke an den Winter weit weg. Und doch ist gerade jetzt die Zeit, an die dunklen und nass-kalten Monate zu denken – und sich einen Vorrat anzulegen.
Denn konservierte Kräuter beinhalten für mich immer einen Hauch von Sommer, sei es als Tee, im Dip, in Öl oder als Gewürz. Selbst verarbeitet sind sie zudem oft viel aromatischer als die abgepackte Ware aus dem Supermarktregal – und viel günstiger! Und das beste: Kräuter haltbar zu machen ist gar nicht so schwer.
Kräuter rechtzeitig ernten
Entscheidend für das Aroma ist meiner Ansicht nach der Erntezeitpunkt. Die meisten Kräuter ernte ich, bevor sie blühen. Dann stecken die Blätter noch voller Aroma. Ausnahme: Oregano. Ihn ernte ich erst, wenn er blüht – und konserviere ihn mitsamt der Blüte.
Auch das Wetter und die Tageszeit sollen das Aroma beeinflussen können. Wie bei Wildkräutern ernte ich daher auch Gartenkräuter an einem sonnigen, trockenen Tag.
Kräuter fürs Konservieren vorbereiten
In der Regel schneide ich die Kräuter mit einem scharfen Messer. Auch wenn ich sie nicht frisch verwenden will, verarbeite ich sie weiter. Sie werden sonst schnell welk.
Sind die Kräuter sehr schmutzig oder von Blattläusen befallen, wasche ich sie kurz und trockne sie vorsichtig, ohne sie jedoch zu quetschen. Anschließend verlese ich die Blätter: Nur die gesunden, unversehrten verarbeite ich weiter.
Haltbar machen
Wie konserviere ich Kräuter am besten? Zu dieser Frage gibt es unterschiedliche Meinungen. Meiner Ansicht nach verlieren konservierte Kräuter grundsätzlich an Aroma – egal ob man sie trocknet oder einfriert.
Hilfreich kann die Faustregel sein: Mediterrane Kräuter wie Salbei, Rosmarin oder Thymian trocknen, Küchenkräuter wie Bärlauch, Petersilie oder Schnittlauch einfrieren. Ich bin jedoch der Ansicht, dass es letztlich immer auf die Verwendung ankommt: Für Tee gieße ich zum Beispiel getrocknete und keine gefrorenen Minzblätter auf. Für ein Dessert hingegen verwende ich gefrorene Minze.
Trocknen
Ich trockne die Kräuter immer an der Luft und nicht im Backofen oder einem Dörrautomaten. Dafür binde ich Minze, Salbei, Zitronenverbene & Co in lockere Sträuße oder Ketten, die ich kopfüber an einem warmen, luftigen Ort aufhänge, der möglichst wenig Sonne abbekommt. Die Gardinenstangen im Wohnzimmer sind bei mir dafür ideal!
Du kannst die Kräuter natürlich auch ausgebreitet trocknen – mir fehlt dafür nur der Platz. Je nach Witterung sind die Blätter nach ein bis zwei Wochen getrocknet. Die Kräuter bewahre ich dann in einem luftdichten Behälter auf.
Einfrieren
Um Schnittlauch, Petersilie oder Liebstöckel einzufrieren, zerkleinere ich sie mit einem scharfen Messer und fülle sie in kleine Gläser.
Sehr praktisch ist es auch, die Kräuter zu portionieren: Die zerkleinerten Blätter gebe ich dazu in eine Eiswürfelform, fülle sie mit Wasser auf und stelle sie in den Gefrierschrank. Die fertigen Kräuter-Eiswürfel breche ich heraus und bewahre sie in einem Behälter im Eisfach auf.