Romberg, Foto: pixabay

Was wäre der Garten ohne Schmetterlinge?

von Gosia

Keiner Fuchs

 

Schmetterlinge durch den Garten flattern zu sehen, macht glücklich. Ich denke, jeder Hobbygärtner und Naturliebhaber möchte sie in seinem Garten haben, denn sie machen uns gute Laune. Aber nur wenn der Schmetterling ein Tagfalter ist und kein Nachtfalter, denn die mögen viele Menschen nicht so besonders. Der Kohlweisling ist auch nicht sonderlich beliebt, obwohl er ganz unschuldig ist. Er ist nicht derjenige, der uns die Kohlpflanzen abfrisst! Es war in seinem früheren Leben die Raupe. Der Schmetterling in seiner heutigen Form hat damit nichts zu tun. 😉

Ja, so ein Schmetterling hat es nicht leicht im Leben. Als Raupe ist er besonders gefährdet, wird von anderen Tieren gefressen, vom Gärtner vernichtet, abhauen kann sie nicht so schnell. Ein „fertiger“ Schmetterling hat es schon leichter, er kann wegfliegen!

Auch die Klimaveränderung wirkt sich nachteilig auf die Schmetterlinge aus. Und auch der Mensch und sein „moderner“ Garten, voll von Neophyten, die vielleicht sehr schön sind, aber für die meisten Insekten völlig uninteressant.

Ich habe mir schon vor Jahren vorgenommen, mein Garten schmetterlingsfreundlich zu gestalten. Anfangen muss man bei den Raupen, denn ohne Raupe kein Schmetterling. Dazu muss man wissen, wovon sich die Raupen ernähren. Die Eier werden direkt  auf der Futterpflanze gelegt, damit die Raupe nicht extra suchen muss. Wie praktisch!

Eine der populärsten Pflanzen ist die Brennnessel. Sehr beliebt bei vielen Schmetterlingsarten. Es sind unter anderem der Admiral, der Distelfalter, der Kleine Fuchs und das Landkärtchen.

 

Landkärtchen

 

Das Landkärtchen, gehört zu den nicht gefährdeten Arten und war in unseren Gefilden immer sehr stark vertreten. Es ist ein sehr schöner Schmetterling, bei dem die Männchen und Weibchen unterschiedliche Kleider tragen. Er fliegt von April bis Juni und später in der zweiten Generation von Juli bis Ende August. Leider habe ich ihn in diesem Sommer noch gar nicht gesehen. Überhaupt habe ich in diesem Sommer kaum einen Schmetterling gesichtet. War der kalte Winter daran Schuld oder vielleicht der Gärtner, der seinen Garten immer 100-prozentig vom Wildwuchs befreit? Also liebe Gärtner, lasst bitte in euren Gärten ein paar Brennnesseln stehen!

Auch die Distel ist sehr beliebt, sowie Gräser und Kreuzblütler. In meinem Garten lasse ich ein paar Radieschen bis zur Blüte als Ablenkung vom Kohl stehen. Irgendwann hat sich die Raupe vollgefressen und dann wird sie zur Puppe, die gar nichts zum Essen braucht. Nach einiger Zeit wird daraus ein Schmetterling. Und der hat schon ganz andere Vorlieben, wenn es ums Fressen geht. Schmetterlinge mögen Blütennektar. Die  bekannteste, für Schmetterlinge interessante Pflanze, ist der Sommerflieder, auch Schmetterlingsstrauch genannt.  Die meisten Falter fliegen darauf ab! Der Schneefelberich ist sehr beliebt bei Ochsenauge und Landkärtchen. Es ist ein toller Anblick, wenn sich die Schmetterlinge darauf tummeln.

 

Tagpfauenauge

 

Im Frühling werden sehr gerne Kugelprimeln, Hyazinthen, Schnittlauchblüten, Blaukissen angeflogen. Im Herbst ist die Fetthenne der Liebling aller Schmetterlinge und auch die vielen Astern. Ich habe vor kurzem gelesen, dass 80% aller Schmetterlingsarten bei uns vom Aussterben bedroht sind. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir den Tieren etwas helfen. Sie brauchen wirklich nicht sehr viel. Nur einige Wildkräuter in einer ruhigen Ecke, später ein paar Nektarpflanzen. Sie werden sich bestimmt dankbar erweisen und über unseren Köpfen fliegen.

 

Aurorafalter

 

In diesem Sommer gab es bisher bei uns im Norden nur ganz wenige Schmetterlinge. Andere Insekten, wie wilde Bienen, Hummeln, Wespen und Marienkäfer sind auch weniger geworden, als in den vorigen Jahren. Aber die Schmetterlinge sind besonders selten geworden. Ich hoffe nur, es ist eine Ausnahme, wegen des sehr langen Winters und die Schmetterlinge lassen sich im nächsten Jahr wieder blicken. Ohne die schönen Falter, wäre es etwas trauriger im Garten.

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Gosia Ackermann pflegt nicht nur mit viel Liebe und Hingabe ihren kleinen Garten, sondern auch eine eigene Webseite

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