Romberg, Foto: pixabay

Salat ist mein Gemüse!

von Anja

 

Nicht alles was im Horrorgarten wächst, findet Zuspruch bei allen Familienmitgliedern. Vor allem der Nachwuchs erhebt bei dem einen oder anderen Gemüse, das auf dem Teller landet scharfen Einspruch. Worauf sich aber wirklich alle einigen können, ist Salat. Egal welcher! Und weil ich glückliche Gesichter am Essentisch mag, gebe ich alles, um rund ums Jahr eigenen Salat aus dem Horrorgarten auf den Tisch zu bringen.

So richtig gut geklappt hat das am Anfang nicht. Mangels Nachsaatdisziplin, Schneckendesastern und Vogelsaatgutattacken musste ich mich im Verlauf des ersten Jahres mit Tomaten, Gurken und Bohnen durch die eine oder andere Salatlücke mogeln. Aber die strenge Jury akzeptiert nur Blattsalate. Inzwischen klappt das ganz gut und ich kann meinen „Nie wieder Salat kaufen“-Pflanzplan allen wärmstens zur Nachahmung empfehlen.

Aussaattermine

Ich säe konsequent alle 1-2 Wochen eine kleine Menge Samen auf einem extra dafür reservierten Hochbeet aus. Die frische Saat schütze ich mit einem Streifen Gemüsevlies so lange vor scharrenden Vögeln, bis die Pflänzchen die ersten richtigen Blätter bekommen. Rauke, Pflücksalat und Feldsalat säe ich immer direkt an ihren endgültigen Platz. Irgendwo ist schließlich immer was frei. Wenn es draußen zu kalt oder zu heiß ist, weiche ich auf Aussaatkisten aus, die ich dann wahlweise beschatten oder im Gewächshaus vor Kälte schützen kann.

Die meisten Salate brauchen 8-10 Wochen von der Aussaat bis zur Ernte. Rauke ist oft etwas schneller. Raddiccio braucht dafür deutlich länger. Erst nach 4 bis 6 Monaten ist er soweit. Am langsamsten wächst der fantastische Winterkopfsalat. Sieben Monate lässt er sich Zeit. Dafür liefert er auch nach einem harten Winter von März bis Mai knackiges Grün aus dem eigenen Garten.

 

 

Ich säe von:

  • Anfang März bis Ende Juli regelmäßig Pflücksalat, Kopfsalat (am liebsten Forellensalat, der schmeckt auch noch wenn er geschossen ist) und Eissalat (den mehltautoleranten Tarengo oder den robusten Maravilla de verano)
  • Anfang März bis Ende September regelmäßig eine Reihe Rauke
  • Ende März bis Ende Juli regelmäßig ein paar Samen Romana (richtig lecker: Valmaine oder Brun d’hiver)
  • Mitte Juni bis Mitte Juli jede Woche Winterraddiccio (meine Favoriten: Variegata di Castelfranco und Rossa di Treviso)
  • Ende Juli bis Ende September regelmäßig Feldsalat
  • Mitte August bis Ende September jede Woche ein paar Samen Winterkopfsalat (von Dreschflegel, verträgt unglaubliche -20°C)
  • Anfang September bis Ende Oktober regelmäßig asiatische Pflücksalate (Empfehlenswert: eine Mischung aus Red Giant, Mizuna und Green in Snow

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Blumen, Kohl und Rock’n’Roll – unter dem Motto wächst im kleinen Horrorgarten eine wilde Mischung aus Essbarem und Schönem heran. Nicht immer behält die Gärtnerin die Oberhand: der Salat wird von Schnecken gefressen, die Möhren bekommen Besuch von der Möhrenfliege und der Phlox trägt einen weißen Pelz, statt rosaroter Blüten. Wie wir es schaffen dabei trotzdem jede Menge Spaß zu haben, könnt ihr gerne unter http://der-kleine-horrorgarten.blogspot.de/ verfolgen.

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1 Kommentar

Mach mal 02.07.2013 - 10:24

Die sieht aber lecker aus, deine grüne Pracht! Da läuft mir das Wasser im Mund zusammen.. jetzt habe ich richtig Lust, dir nachzugärtnern! Liebe Grüße, Tessa von „Mach mal“

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