Orchideenschau auf der IGA Berlin: Von Seilbahnen und Elefanten

von Jessica

Vergangenen Freitag hatte ich die Gelegenheit, die Orchideenschau im Rahmen der Internationalen Gartenschausstellung (IGA) Berlin 2017 zu besuchen. Die Gärten der Welt in Berlin sind als Location ja immer einen Besuch wert. Zur IGA haben die Veranstalter aber auf dem Gelände einmal so richtig dick aufgefahren – zum Beispiel mit einer brandneuen Seilbahn – und bieten zahlreiche themenspezifische, wechselnde Ausstellungen in der Blumenhalle an.

Bis vergangenen Sonntag lief eben dort eine große Orchideenschau, an der zahlreiche bekannte Orchideenzüchter aus ganz Deutschland und darüber hinaus mit Schauständen teilnahmen. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lasse. Also ab in den Zug und auf nach Berlin.

Mit der Seilbahn in die Tropen

Nachdem ich mir meine Eintrittskarten am Eingang Kienbergpark, dem Haupteingang der IGA Berlin und mit der U-Bahn sehr gut zu erreichen, organisiert hatte, stand gleich das erste Highlight des Besuchs an. Denn die eben schon erwähnte Seilbahn fährt praktischerweise direkt vom Haupteingang zur Blumenhalle auf der anderen Seite des Geländes. Zum Glück, denn hätte man den ganzen Weg laufen wollen, wäre man eine ganze Weile unterwegs gewesen. Doch sehr weitläufig dort. Und der Clou: Die Seilbahn ist für IGA Besucher den ganzen Tag über komplett kostenlos. Man kann also nach Belieben zwischen den drei Stationen hin und her fahren und sich in deren Umgebung umschauen.

Mit der Seilbahn und Weitblick über Berlin zur Blumenhalle. Foto: Jessica Klepgen

Mit Seilbahn und Weitblick über Berlin zur Blumenhalle. Foto: Jessica Klepgen

Auf den zweiten Blick

Mich interessierte natürlich von Haus aus zuallererst die Orchideenschau in der Blumenhalle, weshalb ich mit der Seilbahn auf direktem Wege dorthin fuhr. Von der Haltestelle läuft man noch etwa 2 Minuten zu Fuß und schon taucht man ein in … ja was ist denn das … Orchideen sind das aber nicht!? Der erste Eindruck verwirrte mich. Erst auf den zweiten Blick realisierte ich, dass die Halle noch einmal zweigeteilt ist und die Orchideenschau im hinteren Teil der Halle stattfindet. Eine kleine Enttäuschung macht sich breit, irgendwie hatte ich mir die Ausstellung größer vorgestellt. Als Vergleich zog ich die Orchideenschau auf der IGS 2013 in Hamburg heran. Dort hatte man eine wirklich riesige Halle mit Orchideen bestückt, so erinnerte ich es zumindest.

Riesenschuhe ziehen in den Bann

Nun gut, nicht sofort meckern, erst einmal umsehen. Linker Hand sehe ich einen schönen Schaustand mit mehreren riesengroßen, roten Schuhen, bepflanzt mit Orchideen. Diese Exponate habe ich auf Fotos einer anderen Ausstellung schon einmal gesehen und freue mich, sie jetzt live und in Farbe selber anschauen und fotografieren zu können. Eine schöne Idee. Und natürlich eine Anlehnung an die Frauenschuh-Orchideen, die um die Riesenschuhe herum ausgestellt werden.

Asiatisches Flair

Als ich so weiter durch die Ausstellungshalle laufe, bemerke ich die vielen asiatisch anmutenden Schirme, die überall zwischen den Schauständen aufgebaut sind. Auch ansonsten sieht man hier und da Dekoelemente, die an Asien erinnern. Das Ganze gibt der Ausstellung einen asiatischen Touch. Dies ist sicher nicht ganz unbeabsichtigt, stammt doch das diesjährige Highlight der Ausstellung aus Thailand. Dazu aber später mehr. Je länger ich durch die Ausstellung schlendere desto mehr revidiere ich meinen ersten Eindruck. Zwar ist die Ausstellung flächenmäßig kleiner als erwartet, dafür gibt es aber trotzdem ganz viele verschiedene Orchideenblüten zu bestaunen.

Riesentraumfänger und Orchideenblüten in Flaschen

Eine besondere Installation gab es in der Raummitte zu sehen. Hier wurden Orchideenblüten dazu verwendet, gemeinsam mit anderen natürlichen Materialien tolle Dekoelemente zu schaffen. Man sieht besipielsweise Flaschen von der Decke hängen, in denen Orchideenblüten stecken. Oder auch riesige, mit Orchideenblüten dekorierte Traumfänger. Wenn man so einen im Zimmer hängen hat, haben Albträume sicher keine Chance mehr.

Tolle Dekoideen, die zum Nachahmen inspirieren. Foto: Jessica Klepgen

Tolle Dekoideen, die zum Nachahmen inspirieren. Foto: Jessica Klepgen

Das Werden einer Orchidee

Besonders angetan bin ich von einer Ausstellungsidee der Orchideengärtnerei Lucke. Sie haben Orchideen in verschiedenen Altersstatdien mitgebracht – von der Samenkapsel über das gerade erst ausgesähte Samenkorn bis hin zum pikierfähigen und schließlich zum verkaufsfähigen Sämling. Zusammen mit den Altersangaben wird einmal mehr deutlich, wie lange eine Orchidee bereits lebt und kultiviert wird, bevor sie als Sämling oder sogar als blühende Pflanze auf dem Verkaufstisch landet. Für mich eines der Hauptargumente, Orchideen nach der Blüte nicht einfach wegzuwerfen, sondern ruhig zu versuchen, sie erneut zur Blüte zu bringen.

Glück und Freude geschmückt mit über 10.000 Orchideenblüten

Doch wer denkt, dass nach den riesigen Traumfängern nichts Beeindruckenderes mehr kommen kann, der hat sich getäuscht. Denn der Orchideengarten Karge hat sich zusammen mit Supachadiwong Orchids aus Thailand für die Orchideenschau auf der IGA in Berlin etwas ganz Besonderes ausgedacht. Inmitten der Orchideenschau sitzen zwei mehrere Meter hohe und breite Elefanten-Skulpturen, die mit über 10.000 Vanda-Orchideenblüten in pink und blau geschmückt sind. Die Elefanten wurden von dem weltbekannten Star-Floristen Sakul Intakul aus Thailand extra für die IGA Berlin entworfen. Die Einzelteile wurden per Luftfracht nach Deutschland geflogen. Die Elefanten stehen für Freude und Glück und sollen beides auf der IGA verbreiten.

Glück und Freude geschmückt mit über 10.000 Orchideenblüten. Foto: Jessica Klepgen

Glück und Freude geschmückt mit über 10.000 Orchideenblüten. Foto: Jessica Klepgen

Fazit

Es war ein toller Tag auf der IGA 2017 in den Gärten der Welt in Berlin. Nach meinem ausgiebigen Aufenthalt in der Blumenhalle habe ich mir natürlich auch noch einen großen Teil der restlichen Ausstellunsgsfläche angesehen. Momentan hat zwar außer Tulpen noch nicht viel geblüht, aber trotzdem wirkte alles sehr einladend.

Kleiner Tipp: Für Familien mit Kindern stehen unter anderem tolle Spielplätze und eine Naturbobbahn auf dem Ausstellungsgelände bereit. Später im Jahr, wenn der Frühling so richtig in Fahrt gekommen ist, kann man dann sicher auch ausserhalb der Blumenhalle eine tolle Blütenpracht bewundern. Da der Eintrittspreis mit 20€ für Erwachsene nicht gerade günstig und das Gelände sehr weitläufig ist, sollte man ruhig einen ganzen Tag für den Besuch einplanen.

Viel Spaß! Viele weitere Bilder von der Orchideenschau auf der IGA Berlin findet ihr übrigens in kürze auf meiner Orchideenfans-Facebookseite.

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