Orchideenpflege rund ums Jahr: September

von Jessica

Bevor ich mit meinen Pflegetipps für deine Orchideen im September loslege erst einmal: Herzlichen Glückwunsch! Du hast durchgehalten und es bis hierhin geschafft.

Nun hat die blütenlose Zeit bald ein Ende und du kannst die Früchte deiner Mühe ernten. Denn der Herbst läutet die Hauptblütezeit vieler Orchideengattungen, allen voran die der beliebten Phalaenopsis, ein.

Natürlich möchte deine Orchidee aber auch weiterhin, oder gerade jetzt, kurz bevor sie ihre Blütenpracht präsentiert, gut gepflegt werden. Mit meinen Tipps wird das ein Leichtes – versprochen!

Im September sinken die Temperaturen…

…und die Tage werden langsam aber sicher wieder kürzer. Dies führt dazu, das es wärmeliebenden Orchideen draußen langsam zu frisch wird. Solltest du deine Orchideen also über den warmen Sommer an einem geschützten Platz im Freien untergebracht haben, so ist nun die Zeit gekommen, sie wieder ins Haus oder in die Wohnung zu holen.

Diejenigen Orchideen, die es von sich aus lieber kühl mögen, dazu gehören beispielsweise die Dendrobium nobile-Arten, können dagegen ohne Probleme noch eine Weile draußen bleiben. Denn so kühl ist der September in der Regel bei uns noch nicht, als dass ihnen die Temperaturen schon etwas anhaben könnten. Ist allerdings nachts der erste Frost vorhergesagt sollten auch diese Orchideen wieder rein geholt werden.

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Orchideen mit einer Vorliebe für niedrigere Temperaturen, wie diese Dendrobium nobile-Orchidee, können im September noch ohne Probleme draußen kultiviert werden. Foto: J. Klepgen / www.orchideenfans.de

Aufgepasst: Schädlingsbefall!

Bevor du sie an ihren alten, warmen Platz stellst solltest du jede Orchidee unbedingt gründlich auf Schädlinge untersuchen. Ist eine Pflanze befallen, solltest du sie erst erfolgreich behandeln, bevor du sie wieder in die Nähe anderer Pflanzen stellst. Denn Schädlinge sind oft Meister darin, sich blitzschnell auf einen ganzen Pflanzenbestand zu verteilen und diesen platt zu machen. Und das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer.

Expertentipp: Kontrolliere nicht nur die Blätter deiner Orchidee auf Schädlinge, sondern insbesondere auch die Wurzeln. Denn dort im Wurzelballen verstecken sich die kleinen Plagegeister sehr gerne. Ein Trick, um einen Befall festzustellen ist es, den Topf der Orchidee unter Wasser zu setzen. So treibt man die Schädlinge an die Oberfläche. Ist nichts zu sehen hast du Glück gehabt und die Orchidee kann zurück auf die Fensterbank.

Direkte Sonne für Sonnenhungrige

Vielleicht hast du es selber auch schon bemerkt: Die Sonne hat nun wieder deutlich an Kraft verloren. Orchideen wie die Phalaenopsis reagieren allerdings immer noch empfindlich auf direkte Mittagssonne. Im Zweifel mit Sonnenbrand. Hier solltest du den nötigen Sonnenschutz unbedingt noch beibehalten.

Anders sieht es bei den sehr sonnenhungrigen Orchideengattungen aus. Allen voran sind das Cattleya– und Vanda-Orchideen. Diese kannst du ab etwa Mitte September wieder der vollen Sonne aussetzen. Auch Mittagssonne wird gut vertragen, ohne dass Sonnenbrand ein Thema wird.

Die Sonnenhungrigen unter den Orchideen, wie diese Cattleya, können ab Mitte September wieder an einen Platz mit direkter Sonne. Foto: J. Klepgen / www.orchideenfans.de

Die Sonnenhungrigen unter den Orchideen, wie diese Cattleya, können ab Mitte September wieder an einen Platz mit direkter Sonne. Foto: J. Klepgen / www.orchideenfans.de

Im September noch schnell Umtopfen?

Klar, das ist möglich und sogar sinnvoll, wenn das Substrat schon anfängt sich deutlich zu zersetzen. Im Schnitt sagt man, dass Orchideen alle zwei Jahre in frisches Orchideensubstrat umgetopft werden sollen. Dann lieber jetzt noch fix umtopfen, auch wenn schon ein Blütentriebansatz erkennbar ist. Denn nachher in voller Blüte wird das Unterfangen sonst deutlich schwieriger.

Weniger Wasser, weniger Dünger

Während es in den letzten Monaten hieß „Wasser, Wasser und noch mehr Wasser“ und auch mit Düngergaben nicht allzu sparsam umgegangen wurde ist jetzt die Zeit gekommen, beides wieder etwas einzuschränken. Beim Wässern prüfst du wie gehabt den Bedarf deiner Orchidee, indem du ihren Topf anhebst. Ist dieser sehr leicht und es ist kein Kondenswasser mehr zu sehen, ist es Zeit für die nächste Wässerung.

Hast du in den Sommermonaten noch bei jedem Wässern gedüngt, so kannst du dies jetzt langsam auf jedes zweite oder dritte Wässern reduzieren. Die Menge an Dünger sollte weiterhin maximal dem entsprechen, was der Hersteller des Düngers auf der Verpackung angibt. Etwas weniger zu nehmen ist auch nicht verkehrt. Im Fachhandel gibt es übrigens auch Dünger, der speziell auf die Bedürfnisse während der Blühperiode angepasst ist.

Die Ruhepause beginnt

Einige Orchideenarten benötigen im Herbst und Winter eine regelrechte Ruhepause, damit sie im nächsten Frühjahr überhaupt erst wieder blühen können. Diese Arten sollte man etwa ab September gar nicht mehr düngen. Die wohl bekanntesten Vertreter solcher Ruhezeit-Orchideen sind Dendrobium nobile-Orchideen.

Mit diesem Tipps bist du in der Orchideenpflege weiterhin voll in der Spur und kannst dich hoffentlich bald über eine satte Blütenpracht freuen. Viel Vergnügen weiterhin mit deiner Orchidee. Wir lesen uns wieder im Oktober!

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