Kurzurlaub im Hauptstadt-Dschungel!

von Jessica

Gerade in den dunkleren Monaten zieht es mich öfter denn je in die Gewächshäuser der Botanischen Gärten in und um Hamburg. Einmal für ein paar Stündchen dem kalten Grau da draußen entfliehen und in die warme, tropisch-feuchte Luft der Gewächshäuser eintauchen – herrlich!

Nun liegt Berlin zwar nicht wirklich „in und um Hamburg“, aber ich war zufällig an einem sonnigen, knackig-kalten Tag im Spätherbst in der Hauptstadt und hatte ein paar Stündchen Zeit – was lag da näher als ein Besuch des Botanischen Gartens? Zugegeben: ich hatte mich vorher schon ausgiebig im Internet schlau gemacht. Und so wusste ich, dass der Botanische Garten Berlin neben einer großen Parkanlage auch einige Gewächshäuser zu bieten hat. Unter anderem ein Gewächshaus nur für Orchideen und Kannenpflanzen.

 

 

Wandeln auf Jahreszeitenpfaden 

Als Orchideenfanatikerin musste ich mich natürlich sehr beherrschen, nicht schnurstracks vom Eingang des Botanischen Gartens aus denWegweisern zu den Gewächshäusern zu folgen. Als hätte die nette Dame an der Kasse das gewusst, gab sie mir neben der Eintrittskarte auch einen Plan in die Hand – den Jahreszeitenpfad ‚Herbst‘. Der Botanische Garten Berlin hat nämlich für jede Jahreszeit einen eigenen Faltplan, der den zu dieser Zeit interessantesten Rundgang zeigt. Eine sehr schöne Idee.

 

 

Dem Plan folgend konnte ich, neben Esskastanie und Wunderbaum, auch die von Weitem ein wenig wie ein Tennisball aussehende Frucht des Osagedorns entdecken. Ein echtes Highlight, denn diese Frucht und den dazugehörigen Baum kannte ich bisher noch nicht. Nach einer guten Stunde, unzähligen Bildern – und trotzdem weit davon entfernt den gesamten Park gesehen zu haben – war es dann so weit: Tür auf zu den Gewächshäusern. Auch in den Gewächshäusern gibt es normalerweise einen Rundweg, allerdings war dieser zum Zeitpunkt meines Besuches eher eine Großbaustelle. Zum Glück war das Orchideen-Gewächshaus davon unberührt und ich konnte es in aller Ruhe mit Augen und Linse erkunden.

 

Eintauchen in den Gewächshausdschungel

Auf einem Plakat am Eingang zum Orchideen-Gewächshaus erfährt der Besucher, dass in diesem Gewächshaus stolze 380 Orchideen-Arten zu bewundern sind. Ich habe zwar nicht nachgezählt, aber hier wimmelt es wirklich in jeder Ecke und jedem Winkel von kleineren und größeren Orchideenarten.

 

 

 

Etwa in der Mitte des Gewächshauses ist auch Grammatophyllum speciosum – ihres Zeichens die größte (bekannte) Orchidee der Welt – vertreten. In Blüte sind zu dieser Jahreszeit vor allem Frauenschuhe zu bestaunen, aber auch einige weitere, teils eher unbekannte Gattungen und Arten. Schmetterlingsorchideen habe ich dagegen nur wenige erspäht. Aber die sehe ich ja schon regelmäßig auf meiner Fensterbank.

 

 

Achtung: Vampire!

Die Orchideen sind übrigens, wo immer es geht, möglichst naturgetreu auf Baumstämme und Äste aufgebunden. So kriegt der Besucher ein Gefühl dafür, wie die Pflanzen an ihrem Naturstandort wachsen. Und die Orchideen gedeihen auf diese Art natürlich auch echt gut! Besonders begeistert war ich, zum ersten Mal eine Vampir-Orchidee live und in Farbe und sogar in Blüte vor mir zu sehen. Leider zierte sich die Blüte ein wenig, von mir fotografiert zu werden. Sie scheint den Namen Dracula also nicht umsonst zu tragen. 😉

 

Schön war’s!

Der Besuch im Botanischen Garten Berlin war herrlich und wird nicht mein letzter Besuch gewesen sein. Die Jahreszeitenpfade Winter, Frühling und Sommer wollen ja schließlich auch noch von mir erkundet werden. Auch für Orchideenfans lohnt sich ein Besuch zu verschiedenen Jahreszeiten – irgendeine Orchideenart blüht dort sicher immer.

Nachmachen also unbedingt empfohlen! Man kommt übrigens bequem mit der S-Bahn oder per Bus hin. Damit keiner vor verschlossenen Toren steht sei noch erwähnt: im Dezember und im Januar hat der Botanische Garten Berlin wochentags und auch am Wochenende nur bis 16:00 Uhr geöffnet, letzter Einlass ist um 15:30 Uhr! Die Preise und alle weiteren Informationen könnt ihr auf den Seiten des Botanischen Gartens Berlin unter www.bgbm.org nachlesen.

Viel Spaß beim eigenen Erkunden des Großtstadt-Dschungels!

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Jessica Klepgen ist praktisch im Gartencenter groß geworden und heute absolute Orchideenliebhaberin. Sie liebt neben den Pflanzen auch den Austausch über ihr Hobby und hat deshalb eine Facebook-Seite für „Orchideenfans“ www.facebook.de/orchideenfans ins Leben gerufen.

 

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