Kräuterernte: Salz und Sirup

von Rieke

Ob auf dem Balkon in Topfkultur oder in einer Kräuterspirale im Garten, Kräuter sind eine wahre Bereicherung. Ich bin bekennender Kräuterfan und habe dieses Jahr auch einige Kräuter vorkultiviert. Das hat teilweise sehr gut funktioniert (z.B. Kerbel, Schnittlauch), teilweise wegen des langen dunklen Winters auch gar nicht (Basilikum). Wie auch immer, einige Kräuterpflanzen wurden nachgekauft und/oder nochmal im Freiland ausgesät und nun gedeihen sie prächtig.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Kräuter frisch zu verwenden, z.B. für eine köstliche Marinade oder eine Kräuterbutter zum Grillen, ein Kräuterbrot, als Teeaufguss oder zum Verfeinern von Salaten und Suppen.  Aber es gibt auch viele Methoden Kräuter weiterzuverarbeiten und haltbar zu machen. Das lohnt sich besonders bei großen Mengen, ist aber auch kulinarisch einfach ein Gewinn.

Um die Kräuter weiterzuverarbeiten, müssen sie zunächst geerntet werden. Der beste Zeitpunkt für die Kräuterernte ist ein sonnig-trockener Vormittag, möglichst nach einer trockenen Periode. Nach anhaltenden Regentagen sollte man dagegen nicht ernten, denn dann ist die Konzentration der geschmacksgebenden Stoffe gering. Will man die Kräuter trocknen, sind sie außerdem schlicht zu feucht, die Trocknung dauert zu lange und Inhalts- /Geschmacksstoffe gehen verloren. Für die Ernte benutzt man ein scharfes Messer oder eine Schere. Es sollten immer nur gesunde Teile verwendet werden. Sollen die Kräuter getrocknet werden, ist es außerdem wichtig, dass sie nicht zu stark verschmutzt sind, da man sie nicht wäscht, sondern nur von Tieren befreit und ausschüttelt. Kräuter trocknet man an einem möglichst dunklen kühlen Ort. Entweder man breitet sie aus und „bewegt“ sie regelmäßig oder man bindet sie zu kleinen Sträußchen und hängt sie auf. Die Sträuße sollten nicht zu groß und nicht zu eng gebunden sein, das erschwert die Trocknung.

 

Es gibt zahlreiche Methoden der Weiterverarbeitung, wie zum Beispiel mit Hilfe von Essig oder Öl oder in Kombination mit Alkohol als Tinktur. Zwei schöne Methoden, um Kräuter weiterzuverarbeiten, bzw. sie auch haltbar zu machen sind und Salz und Sirup.

Mediterranes Kräutersalz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zutaten:

  • ca. 40 gr Salz
  • 10 gr Tymian
  • 10 gr Rosmarin
  •  5 gr Salbei
  •  5 gr Oregano
  •  (2-3 Rosenblütenblätter)

Für ein leckeres mediterranes Kräutersalz kann man zum Beispiel die Kombination Thymian, Rosmarin, Salbei und Oregano verwenden. Als geschmackliche Abrundung und als schönen Hingucker können ein paar essbare Blüten (z.B. Wildrose, Ringelblume, Borretsch)  hinzugegeben werden. Die Kräuter ernten, zu Sträußen zusammenbinden und trocken. Es können theoretisch auch frische Kräuter verwendet und mit Salz gemischt werden , da das Salz den Kräutern die Feuchtigkeit entzieht und sie haltbar macht. Allerdings wird das Salz dann meist „klumpig“ und lässt sich nicht so gut dosieren. Die getrockneten Kräuter werden von den Stielen befreit und fein zerrieben bzw. zerhackt. Jetzt können die Kräuter mit dem Salz vermischt und in ein Gefäß gefüllt werden.

Weitere Kombinationsmöglichkeiten sind zum Beispiel ein leckeres Fischsalz mit Koriander, Zitronenmelisse und Rosenblüten oder ein Suppensalz mit Liebstöckel und Petersilie. Auch ein Kräutersalz mit Wildkräutern wie Brennnesseln, Giersch und Gundermann schmeckt traumhaft und passt gut zu Kartoffelgerichten.

 

 

 

 

Eine weitere Möglichkeit Kräuter weiterzuverarbeiten und haltbar zu machen ,ist die Herstellung eines Kräutersirups.

Pefferminzsirup

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zutaten:

  • 2 Handvoll Minze
  • Saft einer Zitrone
  • 1 Liter Wasser
  • 700 g  Zucker

Für einen Pfefferminzsirup 2 Handvoll Minze (oder mehr) ernten. Hierzu die Stengel kurz über einem Blattpaar abschneiden (Reststengel stehen lassen, damit die Pflanze neu austreiben kann). Danach die Minze mit dem Wasser aufkochen und mindestens 2 Stunden stehen/erkalten lassen. Danach nochmal eine halbe Stunde „auskochen“.

Dann die Flüssigkeit durch ein Tuch abseihen. Nun den Kräutersud mit dem Zucker und dem Zitronensaft zu einem Sirup einkochen und sofort heiß in Gläser oder Flaschen füllen. Die Gläser und Flaschen zuvor mit kochend heißem Wasser ausspülen. Der Sirup sollte im Kühlschrank gelagert werden. Da ich für meinen Sirup braunen Rohrohrzucker verwende, ist er dunkel und hat ein malziges Aroma.  Einfacher Haushaltszucker geht natürlich auch.

 

 

Den Minzsirup kann man zum Beispiel dazu verwenden um Wasser zu aromatisieren. Einfach nach Geschmack Sirup und Wasser mischen. Auch zur Verfeinerung von Cocktails und Bowlen eignet sich der Sirup gut. Und ein Löffel über eine Schale Erdbeeren ist köstlich!

Praktisch ist es auch den Sirup in kleine Eiswürfelformen zu geben und wahlweise mit einem Minzblatt zu versehen. So hat man immer eine leckere und auch optisch schöne Bereicherung für Getränke parat. Das Einfrieren von zerhackten Kräuter z.B. Petersilie oder Koriander ist ohnehin eine praktische und gute Möglichhkeit Kräuter zu lagern und bei Bedarf zur Verfügung zu haben. Kocht man eine Suppe, gibt man einfach zum Ende einen Kräuterwürfel hinzu.

Durch die Weiterverarbeitung von Kräutern hat man den Geschmack des Sommers noch parat, auch wenn die warme Jahreszeit zu Ende geht. Außerdem eignet sich Selbstgemachtes aus dem Kräutergarten auch wunderbar als Geschenk.

******
Die Soziologin und Journalistin Rieke Leemhuis bloggt auf www.mygreenhood.de über die Vorteile einer guten Nachbarschaft. In ihrem Biogarten pflanzt Sie am Liebsten Essbares.

 

Das könnte dir auch gefallen:

Hinterlasse einen Kommentar