Ernten, genießen und nachsäen

von Katharina

Die letzten beiden Monate habe ich festgestellt, dass so ein Gemüsegarten wirklich glücklich machen kann. Praktischerweise gießen die Vermieter vom Bauerngarten regelmäßig, so dass es genügt, einmal die Woche für ein paar Stunden aus der Stadt rauszuradeln (mein Mietgarten liegt in Berlin Pankow). Anscheinend verzeihen einem die meisten Pflanzen Anfängerfehler und werden trotzdem groß genug, dass die Ernte für zwei langt. Gedanken muss ich mir nur darum machen, was ich zuerst essen soll und was wie lange gelagert werden kann – und was ich besser gleich verschenke, weil es sowieso viel zu viel ist.

Die Kartoffeln, hier eine festkochende Art, gedeihen prächtig. Die eine Hälfte habe ich schon geerntet, die andere lasse ich noch ein paar Wochen in der Erde. Dann wird die Schale dicker und man kann sie gut im Keller lagern.

Kartoffeln

Bei der Roten Bete, meinem Lieblingsgemüse, hatte ich zuerst Angst, dass ich sie zu früh vereinzelt hätte. Sie blieb eine Zeitlang ganz klein und mickrig. Das hat sich mit der Zeit gegeben. Stattdessen stelle ich jetzt fest, dass ich ihnen nicht genug Platz gegönnt habe. Sie drängen sich immer noch so dicht, dass sie nicht mal faustgroß werden. Sitzen total im Schatten und werden zum Teil von Mäusen angeknabbert. Sie schmecken zwar trotzdem gut, aber sie könnten locker doppelt so groß werden. Ich habe jetzt versucht, einige zu verpflanzen, mal schauen, ob das noch was wird.

Rote Bete 2

Radieschen habe ich vor vier Wochen nachgesät. Oben zeigte sich schnell Grün, seitdem tut sich aber nicht mehr viel.

Radieschen         Radieschen 2

 

 

 

 

Besonders die Starkzehrer wie Kohl, Gurke oder Zucchini sollten wir nun ein bisschen mit Hornspänen düngen. Ein paar habe ich auch auf die mickrigen Radieschen geworfen. Ansonsten mulche ich weiter mit Klee und was sonst so an Grünzeug anfällt.

 

Mais

Kohl

Dass sich der Herbst ankündigt, merkt man inzwischen deutlich. Die Gurke ist gelb, wirft aber trotzdem brav ihre Früchte ab. Die Zucchini hat Mehltau angesetzt, die Ringelblumen sind verblüht. Dafür haben wir Grünkohl und Pak Choi gepflanzt. Besonders freue ich mich darauf, noch mal Spinat nachzusäen. Die Tomate hat sich in eine Art Urwald verwandelt: eine riesige Pflanze, die lustigerweise nur winzige Tomätchen abwirft. Aber trotzdem sehr lecker.

Die große Salatschwemme ist auch schon vorbei, dafür kommt nun die ganze Bandbreite an Gemüse auf den Tisch: Mangold, Zucchini, Wirsing, Mais, Rote Bete, Möhren, Kartoffeln, Fenchel, Lauch, Zwiebeln. Toll! Ich brauche fast gar nichts dazu kaufen, außer Knoblauch und Tomaten. Und wenn das Tiefkühlfach voll ist mit vorgekochtem Eintopf, schnipsel ich einfach das ganze Gemüse klein und backe es im Ofen. Olivenöl, Salz, Knoblauch und frische Kräuter drauf, fertig. Auf die Rote Bete kommt noch etwas Ziegenkäse.

 Ofengemüse

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