Pflanzendoktor, Foto: pixabay

Die 5 besten Tipps gegen Mehltau

von Gosia

Um Mehltau zu bekämpfen muss man zuerst  erkennen, um welchen Pilz es sich in dem jeweiligen Fall handelt. Echter Mehltau tritt bei Hitze und Trockenheit auf und verbreitet sich meist auf den Blattoberseiten, Knospen, Blüten und Triebspitzen. Er bildet einen weißen, mehligen Belag. Falscher Mehltau tritt bei feucht-kühler Witterung auf den Blattunterseiten auf und ist besonders oft in Gewächshäusern zu finden.

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Früher wurde Mehltau mit Fungiziden bekämpft. Glücklicherweise wird in unseren Zeiten die chemische Keule aus den Gärten verbannt, und meiner Meinung nach auch zu Recht. Denn bei falscher Anwendung können andere Pflanzen, Tiere und Wasserorganismen Schaden davon tragen. Die natürlichen Abwehrmethoden sind ungefährlich und meistens auch billiger.

Die besten Tipps gegen Mehltau sind:

  1. Spritzen mit Schachtelhalmbrühe als vorbeugende Maßnahme
  2. Ausgeglichene Düngung fördert das Wachstum und die Abwehrfähigkeit der Pflanzen
  3. Eine richtige Auswahl an mehltauresistenten und abwehrenden Pflanzen
  4. Spritzbehandlung mit Milch
  5. Spritzbrühe aus Backpulver

Echter Mehltau der Rebe


Echter Mehltau auf Rebe – © By Bauer Karl [GFDL or CC BY 3.0], from Wikimedia Commons

Falscher Mehltau


Falscher Mehltau auf Gurkenblatt – von Christian Hummert (Ixitixel) [GFDL oder CC BY-SA 3.0], vom Wikimedia Commons

  1. Ausgeglichene Düngung fördert das Wachstum und die Abwehrfähigkeit der Pflanzen.
    Zu viel Dünger, vor allem Überdüngung mit Stickstoff, begünstigt den Befall mit Echten Mehltau.
  2. Schachtelhalmbrühe hat vor allem eine vorbeugende Wirkung gegen Pilzkrankheiten und ist sehr leicht herzustellen: 500 Gr. frischer oder 150 Gr.  getrockneter Schachtelhalm wird in 5 Liter Wasser für 24 Stunden eingeweicht. Damit werden dann die Pflanzen besprüht.
    Für die positive Wirkung auf die Pflanzen sorgt die darin enthaltene Kieselsäure.
  3. Es gibt Pflanzen, die besonders oft vom Mehltau befallen werden. Dazu gehören Gurken, Zucchini, Tomaten, Rosen u.v.m. Deshalb werden neue Sorten gezüchtet, die gegen bestimmte Pilzkrankheiten resistent sind. Beim Kauf von solchen, von Natur aus gefährdeten Pflanzen, sollte man darauf achten, ob und wogegen sie resistent sind. Die richtigen Sorten zu kaufen erspart dem Gärtner eine Menge Arbeit und Ärger.
    Voriges Jahr hat der Falsche Mehltau alle meine Gurken vernichtet.
    Es gibt aber auch Pflanzen, denen Mehltau nichts anhaben kann. Dazu gehören u.a. Basilikum, Knoblauch,  Schnittlauch, Echter Kerbel und Fingerhut. Sie können sogar als Hindernis dem Mehltau die Ausbreitung schwieriger machen. Gepflanzt zwischen anfälligen Pflanzen beugen sie den Befall sogar vor, oder erschweren die Vermehrung von Pilzsporen.
  4. Milchbakterien gegen Pilze? Ja, und es funktioniert!
    – Magermilch 1:3 mit Wasser verdünnt: zwei Mal die Woche die gesamte Pflanze besprühen
    – Magermilch 1:1 mit Wasser verdünnt: zwei Mal die Woche die Pflanze gießen
    Mit Magerjoghurt funktioniert es auch.
    Die Behandlung sollte möglichst frühzeitig beginnen. Bei sehr stark fortgeschrittenem Befall wird der Erfolg nur mäßig sein. Zusätzlich müssen die befallenen Pflanzenteile entfernt werden.
  5. Backpulver: der Alleskönner aus Omas Zeiten hilft auch gegen Pilzkrankheiten.Es wird als Spritzbrühe aus Backpulver und Wasser im Verhältnis 1: 99 gemischt. Damit werden die betroffenen Pflanzenteile besprüht.

Pilzkrankheiten sind in unseren Gärten sehr verbreitet, und praktisch ist es so gut wie unmöglich, sie ganz zu vermeiden. Besonders schwer ist es in einem Gewächshaus, wo auf kleinem Platz sehr viele Pflanzen kultiviert werden.
Im Frühling sind die Pflanzen noch klein und benötigen nicht sehr viel Wasser, die Temperaturen sind noch nicht sehr hoch und  es wird regelmäßig gelüftet. Zur dieser Zeit  gibt es noch keine Anzeichen für Pilzerkrankungen.

Aber sobald die Pflanzen größer werden, wird mehr gedüngt, mehr gegossen. Das Klima im Gewächshaus wird tagsüber sehr heiß und sehr feucht, nachts deutlich kälter, aber immer noch sehr feucht. Dies ist das ideale Klima für den Falschen Mehltau. Da kommen ein paar Sporen durch das Fenster angeflogen, setzen sich auf die Wirtpflanze, und ihrer Entwicklung steht nichts mehr im Wege.

Sollte der Gärtner die ersten Anzeichen frühzeitig erkennen, so kann er sofort reagieren und versuchen den Befall zu mindern. Jetzt sind die Sprühbrühen die richtige Wahl. Erst werden die befallenen Pflanzenteile entfernt und dann gesprüht, auch von unten! Einmal reicht nicht, man muss es wiederholen, meistens alle 3 Tage, solange der Pilz sichtbar ist. Um einen wiederholten Befall zu vermeiden, sollte man auch dann weiter sprühen, wenn die Behandlung erfolgreich war.

Manchmal hilft es auch die Pflanzen auszudünnen, damit genug Luft dazwischen zierkulieren kann. Und natürlich muss in einem Gewächshaus ständig gelüftet werden. Beim Giesen dürfen die Blätter nicht nass werden. Nur der Boden wird gegossen, und nur wenn es notwendig ist.

Weniger Feuchtigkeit -> weniger Mehltau.

Etwas anders sieht es beim Echtem Mehltau aus . Dieser Pilz mag es heiß! Er ist auch schneller zu erkennen, weil der weiße Belag gleich zu sehen ist. Oft werden Rosen, Wein, Kirschlorbeer u.a. befallen.

Hier gilt dasselbe Prinzip wie beim Falschen Mehltau. Für frische Luft sorgen, befallene Teile entfernen und besprühen mit Schachtelhalmbrühe, Milch-Wasser-Gemisch oder Wasser mit Backpulver.

Bei Pflanzen wie Rosen oder Wein, die eine Lebensdauer von vielen Jahren haben, ist die Auswahl des Standortes besonders wichtig. Obwohl der Echte Mehltau Hitze mag, ist ein vollsonniger Platz besser als ein halbschattiger und feuchter Standort.

Natürlich spielt das Wetter auch eine Rolle, darauf haben wir nur leider keinen Einfluss. Im Sommer 2017 hat es bei uns im Norden fast jeden Tag geregnet und  es war relativ kalt. Meine Tomaten im Gewächshaus waren Ende Juli komplett befallen, die Gurken im Hochbeet Anfang August und die Zucchini hat es nur bis Ende August geschafft 🙁
Ich hoffe, der Sommer 2018 wird besser!

Für alle, die mehr über Mehltau wissen wollen, ein Artikel des Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V..

 

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