Romberg, Foto: pixabay

Der Frühling kommt bestimmt, bis dahin wird gemischt!

von Gosia

Der  Winter ist schon schlimm für uns Hobbygärtner. Das Warten auf nächsten Start ist immer wieder eine Geduldsprobe. Im Dezember geht es ja noch, denn die vorige Gartensaison ist gerade zu Ende. Im Januar wird man langsam unruhig, und im Februar würde man am liebsten gleich loslegen. Aber nix da! Es ist noch ganz kalt, der Boden tiefgefroren und schneebedeckt. Traurig, traurig. Es gibt zwar auch im Winter was zu tun im Garten, wie zum Beispiel Bäume beschneiden und Hecken kürzen, aber so richtig zufrieden geben wir uns damit nicht. Wir wollen umgraben, pflanzen, säen.  Aber es dauert ja nicht mehr lange, in zwei Wochen ist schon März, und wenn es März ist, ist schon (fast) Frühling!

Bis dahin gibt es etwas, womit ein ungeduldiger Hobbygärtner die Zeit überbrücken kann. Und das ist besser als Sudoku oder Kreuzworträtsel: die neuen Beete nach den Regeln der Mischkultur zu planen. Am Anfang braucht man dafür ein paar Tage. Manch einer würden sagen: zu kompliziert und zu zeitaufwändig. Aber gerade das ist die Herausforderung.

Ich baue mein Gemüse seit Jahren in Mischkultur an. Denn die Vorteile liegen auf der Hand: man schafft auf einem kleinen Stück Acker Platz für viele, verschiedene Gemüsearten, es muss nicht mehrmals umgegraben werden und der Boden wird über längere Zeit bedeckt und trocknet nicht so schnell aus. Der Platz kann auch viel effizienter genutzt werden. Als Beispiel: im April werden Kartoffeln gepflanzt. Es dauert ca. einen Monat bis was sichtbar ist, dann bei Frühkartoffeln weitere 3 Monate bis geerntet werden kann. Wenn man aber gleichzeitig Kartoffeln pflanzt und dazwischen Radieschen sät, erntet man nach ca. 6 Wochen knackige Radieschen während die Kartoffeln langsam vor sich hin wachsen. Danach ist noch Zeit für Spinat, oder wenn es zu spät ist, kann man ein paar Kapuzinerkresse-Samen in die Erde stecken. So wird der Kartoffelacker zum Blumenbeet!

Eine andere Variante mit Kartoffeln wäre, sie mit Ackerbohnen zu mischen. Die Ackerbohnen steckt man sehr früh, bei gutem Wetter schon im Februar, ansonsten im März. Bis Mitte April gucken sie schon aus der Erde raus. Zu der Zeit kann man dann dazwischen Kartoffeln legen. Die Variante hat einen zusätzlichen Vorteil, Bohnen sind Stickstoffsammler und tragen somit dazu bei, dass die dicken Kartoffeln noch dicker werden! Ich denke, ich werde es dieses Jahr auch so machen.

Es gibt unzählige Variationen, die bekanntesten sind Möhren und Zwiebeln; Knoblauch im Erdbeerfeld; Salate mit Zwiebeln oder Dill und Rote Beete. Eine Pflanze ist besonders gut geeignet: Es ist die Ringelblume! Sie ist immer eine gute Nachbarin!

Mehr über Mischkultur findet Ihr hier

Damit die Kartoffeln auch gut wachsen, kann man sie schon jetzt vorbereiten. Interessant! Vorgekeimte Kartoffeln gedeihen besser. Die Kartoffeln, die unter 6 Grad vorgekeimt werden, bilden mehr Knollen. Bei Vorkeimtemperatur über 12 Grad sollen die Knollen größer werden.

 

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Gosia Daniel pflegt nicht nur mit viel Liebe und Hingabe ihren kleinen Garten, sondern auch eine eigene Webseite

 

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1 Kommentar

Jan Lederer 20.02.2013 - 15:06

Mischkultur ist einerseits interessant aus Gründen der besseren Flächenausnutzung – wie hier wunderbar am Beispiel der Kartoffel geschildert. Doch auch und gerade wegen der gesunden Wirkung bei kluger Mischung der Pflanzenarten untereinander, beziehungsweise der Wirkung auf Nützlinge oder Schadinsekten, Pilze, etc., wird Mischkultur nicht nur im Kleingarten, sondern gern auch auf größeren Parzellen im ökologischen Gemüsebau angewendet.

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