Romberg, Foto: pixabay

Das ist der Daumen…

von Anja

na, wer weiß wie der Spruch weitergeht?

Nicht dass ich denke, jemand könnte den Fingerabzählreim tatsächlich nicht kennen. Aber weil es in diesem Beitrag (auch wenn die Überschrift es vermuten lässt) nicht wirklich um Daumen geht, brauche ich für die elegante Überleitung zum Thema noch die restlichen Zeilen:

…der schüttelt die Pflaumen,
der hebt sie auf,
der bringt sie nach Haus
und der kleine Schelm, der isst sie alle, alle auf.

Im kleinen Horrorgarten steht ein kleiner Pflaumenbaum. In den letzten Jahren konnten wir die Ernte immer ohne weiteres bewältigen. Ein Teil landete frisch direkt in meinem Mund. Den Rest habe ich zu köstlicher Pflaumenmarmelade verarbeitet.

Dieses Jahr dagegen war der Baum unter den vielen Pflaumen kaum noch zu erkennen. Eine Megaernte war das. Aber anders als im Schüttelreim musste ich das Schütteln, Aufheben und nach Hause bringen in Personalunion erledigen. Umschwirrt von gierigen, aber friedlichen Wespen und Bienen war das ein großer Spaß.

35 Kilogramm süße saftige Pflaumen. Wochen vorher habe ich mir Rezepte zusammengesucht. Unmengen von Gläsern besorgt und schon mal beim Adventsmarkt einen Marmeladenverkaufsstand angemeldet. Denn selbst wenn das Kind von Nutella auf Pflaumenmarmelade umschwenken würde, könnten wir mehrere Jahre von dieser Ernte zehren.

Weil sich so eine Menge beim besten Willen nicht an einem Tag verarbeiten lässt, haben wir zusammen mit unserer Lieblingsnachbarin und ein paar Flaschen trockenem Weißwein den Riesenberg Pflaumen entkernt, jeweils zwei Kilogramm in einen Gefrierbeutel gepackt und in unserem großen Gefrierschrank verstaut. Von dort sollten sich Beutel für Beutel in Orientalische Pflaumenmarmelade, scharfes Pflaumenchutney und Pfälzer Latwerge verwandeln.

Guter Plan. Soweit. Bis mein zwar freundlicher, aber mitunter recht gedankenloser Vermieter, beim renovieren der Nachbarswohnung mal eben (!) den Strom im Keller kappte. Gemerkt haben wir es drei Tage später. Zu spät für die Pflaumen. Die waren da schon auf dem besten Weg zum Pflaumenwein 🙁

So kann’s gehen. Die Geschichte ist leider wahr. Und deshalb gibt es hier jetzt auch nicht wie geplant jede Menge Pflaumenrezepte. Marmeladenjunkies müssen bis nächsten Monat warten. Dann steht die Birnenernte an. Die passenden Rezepte hab ich schon gefunden. Und anders als die Pflaumen müssen die süßen Birnen eh frisch verarbeitet werden 🙂

 

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